Über das Kloster Gubel und das Gasthaus
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Geschichte und historisches Wachstum
Der Gubel zählt zu den schönsten Aussichtspunkten im Zugerland. Vom rund 900 Meter hohen Hügelrücken zwischen dem Ägerital und dem Menzinger Hochplateau reicht der Blick über die Baarer Ebene hinweg bis weit ins Mittelland.
Zu seinen Füssen liegt das tief eingeschnittene Lorzentobel. Es ist die Hauptverbindung zum Ägerital und war einst die bedeutendste Industrieachse des Kantons. Gemäss Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) gehört der Gubel zum südwestlichen Randbereich der grossen Glaziallandschaft Lorzentobel–Sihl–Höhronenkette.
Der Name leitet sich von «cubulum» (Liegestatt für das Vieh) ab; erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 800.
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Seine geschichtliche Bedeutung erlangte der Gubel 1531, als hier die Entscheidungsschlacht im zweiten Kappelerkrieg ausgetragen wurde. Mit dem Sieg der katholischen Innerschweizer gegen das Heer der neugläubigen Zürcher kam die Reformation in der deutschen Schweiz zum Stillstand. Die fünf Orte der Innerschweiz, das Freie Amt und grosse Teile der Nord- und Ostschweiz hatten sich damit den alten Glauben bewahrt. Als Dank für den Sieg bei den Glaubenskriegen wurde 1559 der Gottesmutter auf dem Gubel eine Schlachtkapelle geweiht.
1780 brannte das «Waldbruderhäuschen», die einstige Unterkunft des Priesters, ab. Dabei erlitt auch die Schlachtkapelle starken Schaden. Ihr Wiederaufbau begann noch im selben Jahr, wobei Teile der alten Grundmauern verwendet wurden, ebenso der Altar- stein. Auf Antrag von Pfarrer J. J. Röllin stimmte der Bischof von Basel 1845 der Gründung eines Kapuzi- nerinnenklosters zu. Es sollte der ewigen Anbetung, aber auch der Wallfahrt dienen. Der Grundstein wurde 1846 gelegt, kurz vor dem Sonderbundskrieg, und die Einweihung 1851 gefeiert, nachdem sich die Menzinger Bevölkerung mit Fronarbeit am Bauwerk beteiligt hatte. Fortan als Klosterkirche bezeichnet, stellte die Gemeinde Menzingen die Schlachtkapelle dem Konvent gegen Ãœbernahme der Unterhaltspflicht zur Verfügung. 1866 wurde die Ölbergkapelle als Ersatz für eine ältere Gedenkstätte zu Ehren der Gefallenen neu aufgebaut. Dabei kamen Gebeine zum Vorschein, die vermutlich von Gefallenen des Glaubenskrieges stammen.
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Auf der Siegfriedkarte von 1883/84 noch nicht verzeichnet sind das Stickereihaus und die im späteren 20. Jahrhundert erstellten Wohnhäuser des Gutsbetriebs. Sonst aber entspricht die heutige Anlage noch immer dem damaligen Ausbaustand.
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Für die Unterkunft und Verpflegung der Pilger wurde im Jahre 1779 an Stelle eines Vorgängerbaus das Wirtshaus «Gubel» (0.0.9) errichtet. Auf einer Geländeterrasse an der Ortszufahrt gelegen, dient es heute als Ausflugsrestaurant. Trotz betriebsbedingten baulichen Anpassungen zeigt sich der Giebelbaumit Klebedächern und verschindelten Fassaden noch in recht ursprünglichem Zustand. Oberhalb steht die gegen Ende des 19. Jahrhunderts an das ältere Knechtenhaus angebaute Klosterscheune (0.0.10). Parallel zur Klostermauer ausgerichtet, schützt ihr mächtiger Baukörper mit weit ausladendem Sattel- dach den Klostergarten gegen den kalten Nordwind.
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